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Literaturhinweise beziehen sich auf die Angaben im Literaturverzeichnis der Rubrik "Dokumente".
Landerziehungsheim Walkemühle
Adelshausen bei Melsungen
Walkemühle ist die Bezeichnung eines Gebäudekomplexes an dem Bach Pfieffe nordwestlich des Dorfes Adelshausen. (Siehe GoogleMaps im Satellit-Modus.)
Von 1921 bis 1951 befand sich hier das Landerziehungsheim Walkemühle.
Über dessen Geschichte soll berichtet werden. Aus der Fülle des vorhandenen Materials können nur einzelne Dokumente berücksichtigt werden.
- Erinnerungen sind eine Voraussetzung dafür, daß vielleicht später einmal Menschen, die nicht mehr aus eigenem oder persönlich vermitteltem Erleben schöpfen, sondern auf die Überlieferung angewiesen sind, eine kritische Würdigung der Ereignisse in der Walkemühle und ihrer späteren Folgen vornehmen können –
- Erinnerungen sind eine Voraussetzung dafür, daß vielleicht später einmal Menschen, die nicht mehr aus eigenem oder persönlich vermitteltem Erleben schöpfen, sondern auf die Überlieferung angewiesen sind, eine kritische Würdigung der Ereignisse in der Walkemühle und ihrer späteren Folgen vornehmen können –
so formulierte es 1980 eine Historikerin[2], die Personen aus der Walkemühle sehr nahestand, fast wörtlich.
Die Fülle des vorhandenen Materials in Archiven und Bibliotheken wartet auf umfassende Analyse. Etliche Dissertationen behandeln Einzelaspekte, unveröffentlichte Lebenserinnerungen geben zusätzliche Einblicke. Daraus wird hier manches zitiert und gezeigt von Jemanden, der von 1945 bis 1952 in der Walkemühle die ersten Jahre seines Lebens verbrachte.
Kassel, den 29. Februar 2016.
Ralf Schaper
Inhaltsverzeichnis
Danksagung
Im August 2014 entstand bei einem Gespräch in der Universitätsbibliothek Kassel die Idee einen Artikel über die Walkemühle zu schreiben.
Neben einigen Büchern war der umfangreiche Briefwechsel (ab 1932) meiner Eltern eine wichtige Informationsquelle. Ohne diesen biographischen Bezug hätte ich die vorliegenden Texte nicht schreiben können.
Mein Vater war von 1927 bis 1930 in der Walkemühle. Meine Eltern lehnten offen das „Bindungsverbot“ des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes ab, heirateten 1937 und übernahmen ab Ende Juni 1945 die Leitung des Wiederaufbaus der Walkemühle. Auch dazu existiert ein ausführlicher Briefwechsel.[3]
Die heutigen Recherchemöglichkeiten des Internets und insbesondere die vernetzen Bibliotheken erleichtern die Arbeit; die Universitätsbibliothek ist dabei durch die Fernleihmöglichkeiten ein Tor zur Welt. Das Portal WorldCat stellt einen sehr schnellen Server zur Verfügung, der bequem bibliographischen Daten liefert.
Dank zu sagen ist also der Bibliothek insgesamt als Institution, aber insbesondere drei KollegInnen aus der Bibliothek, die mir Anstöße gaben bzw. mich mit inhaltlichen und formalen Ratschlägen unterstützten.
In den Hessischen Staatsarchiven in Marburg und Wiesbaden lernte ich die mir bis dahin unbekannte Atmosphäre der Archive kennen; freundliche Rückmeldungen und viele Kopien bekam ich aus dem Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Im Bundesarchiv Berlin liegt mit dem sog. Nachlass Nelson umfangreiches Material, das von den Nazis aus der Walkemühle nach Berlin geschafft wurde, dort von den Sowjets 1945 nach Moskau überstellt wurde und später zurück ins Staatsarchiv der DDR kam. Im Schweizerischen Sozialarchiv liegen Dokumente über die Walkemühle für die Zeit 1945-1947. Die Materialien der beiden letztgenannten Archive harren einer wissenschaftlichen Analyse.
Dank gilt auch den Standesämtern in Melsungen, Spangenberg und Waldkappel, die mir zu einigen wenigen, aber wichtigen Daten präzise Auskünfte lieferten.
In Gesprächen mit Göttinger Kollegen vom Projekt Widerstand in Göttingen bekam ich wertvolle Hinweise und Zugang zu dortigen Quellen.
Ohne meinen Freund Sebastian Lenth, der nicht nur das Design entwarf und die mühevolle Arbeit der Umsetzung leistete, sondern mich auch immer wieder motivierte, wäre diese Darstellung so überhaupt nicht möglich gewesen.
Am 29.2.16 wurde die erste Fassung des Projektes Landerziehungsheim Walkemühle ins Netz gestellt. Danach entstanden einige neue, sehr fruchtbare Kontakte; teilweise bekam ich dankenswerter Weise wertvolle Fotos und Dokumente, die mir bis dahin unbekannt waren.
Schließlich nochmals Dank an meine Eltern und an eine wirklich alte Freundin, die 1933 als sechsjährige erleben musste, wie die SA die Walkemühle besetzte und die vor ca. 25 Jahren meinen Vater motivierte seine Lebenserinnerungen zu diktieren. Nach meiner Kenntnis ist sie eine der beiden letzten der jetzt noch Lebenden von den 22 Kindern, die damals aus der Walkemühle vertrieben wurden und dann in Dänemark Aufnahme fanden.
Kassel, den 17.12.17.
Ralf Schaper
Seit 2017 erschlossen sich neue Quellen zur Walkemühle, konnten schon vorhandene Informationen ausgewertet und einige Fehler korrigiert werden, aber es waren leider auch recht viele Links nicht mehr erreichbar. Meine Hoffnung ans Internet ist, dass vorhandene Information vermehrt wird und weiter zugänglich bleibt. Dieser Hoffnung wird leider manchmal nicht entsprochen: Die IT-Dienstleister einer Akademie bzw. einer Stiftung "überarbeiteten" deren Internetauftritte in einer Weise, die hier dazu zwingt, zur Vermeidung der Meldung 404 nicht wenige Links zu entfernen bzw. andere Quellen als Belege zu suchen. Bei dieser mühseligen Arbeit gab es dann aber auch einige sehr erfreuliche Funde.
Für Hinweise bleibe ich weiterhin dankbar.
Bei der jetzt beginnenden Überarbeitung sollen auch einige Texte umgestellt werden.
Kassel, den 20.12.20.
Ralf Schaper
Einige neue Quellen konnten in den letzten zwei Jahren gefunden und verlinkt werden. Leider erfordert die Zugänglichkeit zu den Seiten der oben schon erwähnten Stiftung oft noch etwas Geduld. Zu den TeilnehmerInnen des IJB-Ausbildungskurses 1925 in der Walkemühle gibt es einige neue erfreuliche Links; auch die Anzahl der Zitatstellen zu In dieser Schule braucht man nicht zu lügen konnte auf 44 erhöht werden.
Kassel, den 22.12.22.
Ralf Schaper
Trotz intensiver Recherchen sind möglicher Weise einige Quellen nicht richtig bzw. ausreichend bezeichnet. Entsprechende Korrekturhinweise sollen berücksichtigt werden.
- ↑ Foto: Nachlass Nelson im Archiv der sozialen Demokratie: 6/FOTA030337.
- ↑ Susanne Miller in ihrer Rede zur Erinnerung an Minna Specht.
- ↑ Zu einigen Briefen von 1944/45 siehe hier.